Memminger Vertreter b. Neujahrsempfang d. Reservisten in Niederbayern

Bad Birnbach

Für mächtigen Schwung sorgte der "Reservistenmusikzug JaboG 34 Allgäu". Die Allgäuer spielten beim jährlichen Neujahrsempfang der Reservisten aus dem Landkreis Rottal/Inn in Bad Birnbach in Niederbayern.

Auch im Rottal sind die Standorte aufgelöst und die Soldaten verschwunden. Ihre Tradition pflegen sie jedoch weiter. Ein wichtiger Pfeiler dieser Präsenz war der Neujahrsempfang an dem hohe Persönlichkeiten aus Politik und Militär teilnahmen. Hauptredner war in diesem Jahr Vier-Sterne-General Dr. Klaus Reinhardt, der Anfang der 90er Jahre den Bundeswehreinsatz in Somalia leitete und heute noch gerne für die Medien als Experte für Auslandeinsätze der Bundeswehr in die Studios geholt wird.

 

Eine starke Vertretung des einstigen Jagdbombergeschwader 34 "Allgäu", der Reservisten-musikzug. Präsent wann und wo sie gebraucht werden. Diesmal in Niederbayern, beim Neujahrsempfang der dortigen Reservisten.

Mit von der Partie waren auch Vertreter der Traditionsgemeinschaft JaboG 34 "A", die weiterhin die frühere Patenschaft des Memminger Geschwaders mit dem dortigen Landkreis pflegen. Auf dem Foto, v.l. Gottfried Kräften, Bruno Heyer und Paul Siefritz aus Memmingen, Bad Birnbachs Bürgermeister Erwin Brummer, Mitglied des Landtages Reserl Sem, Kreisvorsitzender Hauptfeldwebel a.D. Alban Friedlmeier, General a. D. Klaus Reinhardt, der frühere Verteidigungsstaats-sekretär Dr. Klaus Rose und Oberstleutnant Manfred Bettendorf.
Fotos: Viktor Gröll jun.

Dazu der Bericht von unserem Mitarbeiter Viktor Gröll, ehemals Redaktionsleiter der Neuen Passauer Presse in Eggenfelden

Mit General a. D. Dr. Klaus Reinhardt gelang es dem Kreisvorsitzenden Alban Friedlmeier, wieder einen gewichtigen Redner ins Rottal zu holen. Reinhardt leitete unter anderem den Bundeswehreinsatz in Somalia in den Jahren 1993 und 1994. Niederbayern habe er in guter Erinnerung, sagte er. Immerhin war ihm als Brigadekommandeur das Gebirgspanzerbataillon 8 in Waldstatt bei Kirchham unterstellt.

Reinhardt machte gleich zu Beginn seiner Rede auf die dramatischen Veränderungen innerhalb der Bundeswehr aufmerksam. Statt früher 5800 Panzer wird es nur noch 330 geben, statt 650 Flugzeugen nur mehr 240, die Zahl der Brigaden schrumpft von 36 auf ganze 10. Daneben steigen die Auslandseinsätze mehr und mehr an. "Es ist nicht sexy, in diesen Einsätzen zu sein", kommentierte er das harte Los derer, die daran teilnehmen müssen.

Immerhin habe man eben das 16. Kosovokontingent auf die Reise geschickt. Dabei dürfe man nicht alles dem Bereich Terror zuordnen. Die Probleme seien vielschichtig. 26 Staaten seien heute quasi zerfallen und nicht mehr existent. Viele ethnische und religiöse Fragen sind ungelöst, der Streit um Wasser und Rohstoffe in vielen Bereichen vorprogrammiert. "Euphrat und Tigris entspringen in der Türkei, sind aber die Lebensader des Iraks", sagte der General. China und Indien würden sich neu aufstellen, und der Rohstoffbedarf von China und den USA soll zu je 30 Prozent in Afrika gedeckt werden. "12.000 chinesische Soldaten sind bereits im Sudan".

Als ernste Gefahr sah Dr. Klaus Reinhardt die Existenz von Massenvernichtungswaffen an. Mindestens 25 Staaten haben sie hergestellt, doch die größte Bedrohung gehe nicht von Atom- und Chemiewaffen aus. "Biologische Waffen sind die Atombombe des kleinen Mannes", warnte er.

Die Kriegsführung sei völlig asymmetrisch geworden. "Es gibt keinen klaren Gegner mehr, er ist nicht greifbar". Multinationale Einsätze würden neue Aufgaben mit sich bringen. "210.000 Männer haben das großartig gemacht". Die Abwehr von Terrorgefahren sei aber nicht mit militärischen Mitteln alleine möglich. Mit den bisherigen Friedenseinsätzen war er überhaupt nicht zufrieden. "Mit Ausnahme von Ost-Timor und Kenia ist nichts richtig gelaufen", so Dr.Reinhardt. 13 Jahre habe man Truppen in Bosnien-Herzegowina, sieben Jahre im Kosovo,
und dieser drohe nach wie vor zu explodieren. Auch nach fünf Jahren Präsenz in Afghanistan würden dort die Warlords regieren.

Es seien viel zu sehr militärische Operationen, denen die politische Gesamtstrategie oft gänzlich fehle, lautete sein vernichtendes Urteil. Schon 1993 beim Einsatz im Sudan hätte die Bundesregierung intervenieren müssen. "Es war ein humanitärer Einsatz geplant, aber als wir dort ankamen, war Krieg". Krieg der Amerikaner gegen Warlords. Im Kosovo herrsche hohe Arbeitslosigkeit, die Schattenwirtschaft sei allgegenwärtig. "Ohne Entscheidung, wie die Zukunft für die Menschen aussehen soll, wird es dort keine Chance geben", gab sich Dr. Reinhardt skeptisch. "Die Menschen dort werden erneut auf die Straße gehen". Auch hier forderte er einen Mix aus militärischen, wirtschaftlichen und politischen Prozessen.

In Afghanistan hätten gerade die Deutschen vieles richtig gemacht. Doch auch dort führen die USA unerbittlich Krieg gegen die Taliban. "Der zivile Ansatz hat auch dort nicht stattgefunden". Die Leute würden Flugzeuge, die auf sie und ihre Dörfer schießen, und Taliban sehen. "Im Zweifelsfall entscheiden sie sich für die Taliban", lautet sein Fazit. 600 Tonnen Heroin würden in Afghanistan unter den Augen der Soldaten produziert 97 Prozent des Konsums in Europa wird davon gedeckt. "Wir müssen den Drogenberg kaufen, um ihn unschädlich zu machen".

 

1. Erweiterte Kreisvorstandssitzung 2007 der Kreisgruppe Rottal

 

Bildbeschreibung: Bei der Erweiterten Vorstandschaftssitzung der Kreisgruppe Rottal im Reservistenverband überreichte Kreisvorsitzender Alban Friedlmeier, an Alexander Skovajsa von der Reservistenkameradschaft Rottau im Beisein der kompletten Kreisvorstandschaft die Urkunde zum Reservisten des Jahres. Von links nach rechts: Stellv. Kreisvorsitzender Walter Steiner, Kreisschießsport-beauftragter Georg Huttner, Kreisorganisationsleiter Alfred Hainer, die stellv. Kreisvorsitzenden Franz Straubinger und Florian Friedlmeier, Kreisvorsitzender Alban Friedlmeier, Kreiskassenwart Andreas Zehentleitner, Alexander
Skowajsa, der Beauftragte für Mannschaftsdienstgrade Christian Hofer, der Feldwebel für Reservistenarbeit Hauptfeldwebel Max Allmannsberger, der Beauftragte für die Förderung militärischer Fähigkeiten Peter Melneczuk und FwRes Oberstabsfeldwebel Wolfgang Falkner.

Postmünster:

Zur ersten von jährlich zwei Kreisversammlungen des Reservistenverbandes hatte Kreisvorsitzender Alban Friedlmeier alle Vorsitzende der Rottaler Reser-vistenkameradschaften und ihre Stellvertreter ins Gasthaus Wochinger nach
Postmünster eingeladen. Außer diesen konnte der Versammlungsleiter auch die komplette Kreisvorstandschaft, den Organisationsleiter der Kreisgruppe, Herrn Alfred Hainer, die Feldwebel für Reservistenarbeit Hauptfeldwebel Max
Allmannsberger und Oberstabsfeldwebel Wolfgang Falkner vom Landes-kommando Bayern begrüßen.

In seinem Bericht ging der Vorsitzende vor allem auf die acht, in diesem Jahr bereits durchgeführten Neuwahlen in den Reservistenkameradschaften und die dadurch entstandenen personellen Veränderungen in den Vorstandschaften ein. Ebenfalls zählte er fünf weitere Jahreshauptversammlungen ohne Neuwahlen auf, bei denen die Kreisvorstandschaft vertreten war. Besonders erfreulich sei, dass die Umsetzung der neuen Schießsportordnung so zügig voranginge. Diese fordert, dass der Schiesssport im Reservistenverband in fachkundigen Arbeits-gemeinschaften organisiert werden muss, damit die Voraussetzungen, um als eigenständige Schiesssportvereinigungen vor dem Gesetz zu bestehen auch weiterhin gewährleistet sind.

Sehr zufriedenstellend seien die in diesem Jahr bereits durchgeführten Veran-staltungen gelaufen. Dies waren der Neujahrsempfang im Artrium in Bad Birnbach, mit General a.D. Dr. Klaus Reinhardt, die militärischen Ausbildungen in
Minenkunde in Rottau, die Sanitätsausbildung und die Ausbildung für Leitungs- und Funktionspersonal bei militärischen Schießen in Simbach am Inn, sowie ein Schießleiterlehrgang in Egglham. Alle diese Veranstaltungen waren sehr gut besucht und von hoher Qualität. Ebenfalls zufriedenstellend war die Beteiligung an der Luftgewehrkreismeisterschaft der RK Postmünster in Schönau gewesen. Auch in nächster Zeit ist der Terminplan der Rottaler Reservisten prall gefüllt. So findet am 14.April der "Militärische Fünfkampf" in Rottau, am 21.April ein Schul- und Wertungsschießen in Freyung und am 28.April der "Helmuth de Vos Marsch" in Egglham statt. Auch die Kreismeisterschaft im Kleinkalibergewehrschießen der RK Triftern wird in diesem Zeitraum im Schützenhaus in Gschaid ausgetragen. Am 06. Mai findet die Friedenswallfahrt in Pfarrkirchen auf den Gartlberg,
am 12.Mai die Kreismeisterschaft im "Militärischen Vielseitigkeitswettbewerb" in Rotthalmünster und am 26.Mai der Kreisgruppenausflug ins Rheinland statt.


Wie jedes Jahr wurde auch heuer der Titel "Reservist des Jahres" an einen besonders verdienten Kameraden vergeben. Die Kreisvorstandschaft hatte sich dabei einstimmig für Hauptfeldwebel d.R. Alexander Skovajsa von der RK Rottau entschieden. In seiner Begründung verwies der Kreisvorsitzende darauf, dass Skovajsa in den militärischen Ausbildungen durch die Ausarbeitung und Um-setzung von Stationen wie Jack-Point und Minenkunde für sehr hohe Qualität verantwortlich war, welche weit über das Rottal hinaus für großes Lob gesorgt hat. Außerdem hat der gelernte Mediendesigner die Homepage www.Rottaler-Reservisten.de erstellt und das Wappen der Kreisgruppe Rottal entworfen. Mit viel Applaus wurde diese Entscheidung von den Anwesenden bestätigt.

Der Anschließende Bericht des Kreiskassenwartes Andreas Zehentleitner fiel zur vollsten Zufriedenheit der Zuhörer aus und die Revisoren bestätigten ihm eine einwandfreie Kassenführung.

In seinen Ausführungen ging auch der Kreis-schiesssportbeauftragte Georg Huttner auf die Umsetzung der neuen Schiesssportordnung ein. So hätten sich mit der RAG Schießsport Inntal, der RAG Egglham und der RAG Rottal-West bereits drei Reservistenarbeitsgemein-schaften Schiesssport neu gebildet, so dass man nun mit der bereits bestehenden RAG Schiesssport Rottal und der RAG Militärschiesssport Rottal auf fünf Vereinigungen zurückgreifen kann, in welchen die Mitglieder des Reservistenverbandes Schiesssport betreiben können.

Der Beauftragte für die Förderung Militärischer Fähigkeiten, Peter Melneczuk wies darauf hin, dass er Lehrunter-lagen erstellt habe, die alle Bereiche militärischer Ausbildung abdeckten und welche sowohl auf CD als auch als Mappe bei ihm erhältlich seine. Diese seien bestens für die Vorbereitung auf militärische Wettkämpfe geeignet. Außerdem bot er allen gemeldeten Teil-nehmern für den "Militärischen Vielseitigkeitswettbewerb" eine vorbereitende Ausbildung an.


Der Feldwebel für Reservistenarbeit, Hauptfeldwebel Max Allmannsberger, ging in seinem Vortrag vor allem auf die Veränderungen ein, welche die Auflösung des Verteidigungsbezirkskommandos 66 in Landshut und die Aufstellung des
Landeskommandos Bayern mit sich bringt. Für die niederbayerischen Reser-visten sei dabei erfreulich, dass personell keine Kürzungen auftreten. In der ganzen Breite des Veranstaltungsspektrums, welches die Bundeswehr den Reservisten anbiete, sei aber zukünftig darauf zu achten, dass der Anteil der militärischen Schießen ein Drittel nicht übersteigen darf. Eine große Aktion sei in den letzten eineinhalb Jahren die Umstellung der EDV auf ein neues Ver-waltungsprogramm, genannt EVA, gewesen. Dadurch wurde es erforderlich, dass jeder Reservist, welcher an Veranstaltungen dienstlicher Art teilnehmen
möchte, ein Formblatt unterschreiben musste, mit welchem er die Verwendung seiner persönlichen Daten genehmigt. Reservisten, welches dieses Formblatt bisher nicht zurückgesendet haben dürfen von ihm nicht mehr verwaltet und eingeladen werden. Dies bringt auch mit sich, dass die Uniformen, welche die Bundeswehr diesen zur Verfügung gestellt hat, zurückgegeben werden muss.


Der Organisationsleiter Alfred Hainer, welcher erst seit Januar diesen Jahres bei den Rottaler Reservisten eingesetzt ist, nutzte die Gelegenheit um sich vorzu-stellen und seine Sichtweise der Reservistenarbeit darzustellen. Was er bisher gesehen habe, zeugt von einer hohen Qualität der Veranstaltungen und vor allen Dingen von einer unheimlichen Veranstaltungsdichte. Eine seiner ersten Maßnahmen werde die Neuorganisation der Mitgliederverwaltung sein. Er möchte die Reservistenkameradschaften bei ihren Versammlungen sehr häufig besuchen und seine sachkundige Unterstützung anbieten. Abschließend forderte Kreisvorsitzender Alban Friedlmeier die Anwesenden auf, in den Reservisten-kameradschaften für die Teilnahme an den nächsten Veranstaltungen zu werben und nicht darin nachzulassen die Bundeswehr im Rottal zu präsentieren.

Alban Friedlmeier HFw d.R.
Tel./Fax.: 08574/1210

www.Rottaler-Reservisten.de

 

 

"Rund um Ruhstorf": 50 Reservisten am Start

Helmut Krieg holte sich bei der Meisterschaft der Reservisten den Bezirks-Titel

Fast 50 niederbayerische Reservisten, aber auch aktive Angehörige von Grenz-schutz, Polizei und Sicherheitsbehörden ermittelten beim 25. Straßenlauf "rund um Ruhstorf" ihre diesjährigen "Bezirks-Champions".

Eine (Leistungs-)Klasse für sich bildete dabei über die 3000-Meter-Distanz (Einzelwertung) einmal mehr Vorjahres-Zweiter Helmut Krieg (RK Hintereben), der seinem hartnäckigsten Konkurrenten Helmut Ernst (RK Oberbayern) auf und davon lief.

Als "Abonnement-Sieger" der Mannschaftswertung untermauerte Johann Gratzer zusammen mit Johann Marchner und Klaus Buchner den bereits sprichwörtlichen Teamgeist der Julbacher Kameradschaft.

Reservisten/Altersklasse I: 1. Marco Rommeis (Oberbayern) 10:26 Minuten; 2. Bernhard Loher 12:02; 3. Günther Allramseder (beide Ulbering) 12:45; 4.Thomas Knödl 13:27; 5. Johann Probst (beide Aldersbach) 13:28; 6. Olaf Kleider (Schöllnach) 13:40; 7. Erhard Beck (Göttersdorf) 13:51; 8. Philipp Urlbauer (Aldersbach) 14:05; 9. Hans-Jürgen Knauer (Göttersdorf) 14:13; 10. Klaus Lorenz (Schöllnach) 14:49 Minuten.

Altersklasse II: 1. Helmut Krieg (Hintereben) 10:10 Minuten; 2. Helmut Ernst (Oberbayern) 10:20; 3. Johann Gratzer 10:46; 4. Johann Marchner 10:52; 5. Klaus Buchner (alle Julbach) 10:59; 6. Reinhard Regner (LG Aunkirchen) 11:17; 7. Martin Zwickl 11:26; 8. Jürgen Kaluza (beide Göttersdorf) 11:37 Minuten.

Altersklasse III: 1. Georg Hofbauer (Julbach) 11:44 Minuten; 2. Franz Bauer (Göttersdorf) 11:49; 3. Alfred Hainer (Oberbayern) 12:20; 4. Johann Wallisch (Hintereben) 12:38; 5. Hermann Schmid (Simbach a. Inn) 14:38; 6. Josef König (Göttersdorf) 17:07; 7. Franz Fischerauer (Ortenburg) 17:28 Minuten.

Mannschaftswertung: 1. Julbach I (Johann Gratzer, Johann Marcher, Klaus Buchner); 2. Oberbayern (Helmut Ernst, Marco Rommeis, Alfred Hainer); 3. Göttersdorf (Martin Zwickl, Jürgen Kaluza, Franz Bauer); 4. Julbach II (Georg Hofbauer, Konrad Engleder, Hubert Bachmeier); 5. Hintereben (Helmut Krieg, Johann Wallisch, Günter Heim); 6. Ulbering (Bernhard Loher, Günther Allram-seder, Stefan Geisberger); 7. Aldersbach (Thomas Knödl, Johannes Probst, Philipp Urlbauer).

 

 

RK Julbach gewinnt Sommerbiathlon 2007

 

Ludwig Schätz holt Sieg in der Einzelwertung der Reservistenklasse

Die Gewinner des Sommerbiathlons mit 1. Vorstand Hans Zinsberger (3. v. l.), Schirmherr und Atlbürgermeister Karl Haas (4. v. l.), Organisator Ulrich Walz (5. v. l.) und Bürgermeister Karl Weggartner (6. v. l.).

Triftern: Bei der zum 17. Mal stattfindenden Kreismeisterschaft im Sommer-biathlon beteiligten sich 14 Mannschaften. Der Sieg in der Reservistenklasse ging an die RK Julbach. Gleichzeitig wurde in der Gästeklasse die Gemeinde-meisterschaft ausgetragen. Dabei gewann die Mannschaft Tri-Team Triftern 1. Die Veranstaltung fand auf der KK-Anlage der Steinbergschützen Gschaid statt und wurde von der SRK Triftern organisiert. Der Wettbewerb bestand aus drei Laufrunden mit je 1250 Meter. Dazwischen waren zwei Schießdisziplinen mit dem KK-Gewehr zu absolvieren - und zwar liegend und kniend.

Als Gesamtsieger in der Reservistenklasse ging Ludwig Schätz von der SRK Triftern mit einer Laufzeit von 17:31 Minuten hervor. Bei der Gästeklasse konnte Martin Feldl vom Tri-Team Triftern 1 mit einer
Zeit von 16:10 Minuten den Einzelsieg erringen. Meister der Kreisgruppe Rottal wurde in der

Mannschaftswertung die RK Julbach 1 mit einer Zeit von 55:55 Minuten. Für das Siegerteam gingen Gerhard Fenzl, Klaus Fraunhofer und Johann Gratzer an den Start. Auf den Plätzen folgten SRK Triftern 1 (1:00:22) und RK Hirschbach 1 (1:03:57 Std).

Gemeindemeister und Sieger in der Gästeklasse wurde die Mannschaft Tri-Team Triftern 1 mit den Läufern Martin Feldl, Alex Bonauer und Andreas Zwinger (52:13), dicht gefolgt vom Tri-Team Triftern 2 (52:51) und dem Lauftreff Triftern 1 (53:55).

Bei der Siegerehrung, die gleich im Anschluss an den Wettkampf stattfand, begrüßte Vorstand Hans Zinsberger zahlreiche Gäste. Darunter waren auch Bürgermeister Karl Weggartner, Kreisorganisationsleiter Alfred Hainer, stellv. Kreisvorsitzender Walter Steiner, Kreisschießsportbeauftragter Georg Huttner und der ehemalige Vorsitzende der SRK Triftern, Rudi Adler.

Der Schirmherr der Veranstaltung, Altbürgermeister Karl Haas, lobte die Verant-wortlichen um Hauptorganisator Ulrich Walz für die vorzügliche Abwicklung des Wettbewerbs. Nach der Preisverteilung bedankte sich Hans Zinsberger noch bei allen Aktiven und Helfern sowie bei den Steinbergschützen Gschaid für die Überlassung der Anlage und der BRK-Bereitschaft Triftern für ihre
Unterstützung.

 

 


Erste Kreismeisterschaft im Pistolenschießen

 

Franz Straubinger holt sich den Titel - Sportliche Neuorganisation bei den Reservisten wird positiv bewertet

Der stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Rottal im Reservistenverband,
Walter Steiner (von links), gratulierte dem Organisator der ersten Kreismeister-schaft im Pistolenschießen, Franz Straubinger, zum Gesamtsieg und Lorenz Eichinger zum Titel des Vizemeisters.

Simbach : Mit der Durchführung der ersten Kreismeisterschaft im Pistolen-schießen zeigte die vor einem knappen Jahr neu gegründete Reservisten-arbeitsgemeinschaft (RAG) Schießsport Inntal zum ersten Mal Profil.

Über 60 Teil-nehmer folgten der Einladung zu diesem Wettbewerb. Von der RAG Inntal waren alle Mitglieder des Reservistenverbandes der Kreisgruppe Rottal auf den Schießstand der Deutschen Heraklith AG gebeten worden. Dazu hatte der Vorsitzende Franz Straubinger einen spannenden Wettkampf zusammengestellt. Geschossen wurden zwei Disziplinen mit Ordonanzwaffen des Kalibers 9 Millimeter, also mit Waffentypen, die bei Militär und Polizei verwendet werden oder wurden. In der ersten Disziplin mussten die Teilnehmer dreimal fünf Schuss über eine Distanz von 25 Meter auf eine Zehnerringscheibe abgeben. In der zweiten Disziplin hatten die Teilnehmer ebenfalls drei Serien abzufeuern, jedoch war für jede Serie nur zehn Sekunden Zeit - dann kippte die Scheibe weg und das nächste Magazin musste in die Waffe eingeführt werden.

Erschwerend kam auch noch hinzu, dass bei der zweiten Disziplin der erste Schuss in "Double Aktion", also mit nicht gespanntem Hahn, geschossen wurde. Durch diese Aufgabenstellung hob sich der Wettkampf deutlich von anderen ab und bot für die Sportschützen im Reservistenverband einen gewissen Reiz.

Sehr zufrieden zeigte sich Franz Straubinger mit der Beteiligung an diesem erst-mals durchgeführten Turnier. Alleine von der RK Simbach beteiligten sich 14, von der RK Egglham 12 und von der RK Julbach 11 Kameraden.

"Insgesamt betrachtet erweist sich die Neuorganisation des Schießsports im
Reservistenverband als positiv", meinte Kreisvorsitzender Alban Friedlmeier.
Die Möglichkeit sich zusätzlich in den Reservistenarbeitsgemeinschaften Schießsport zu organisieren und den Schießsport, diese sensible Disziplin der
Reservistenarbeit, unter Spezialisten und Gleichgesinnten zu betreiben erhöhe
für viele Mitglieder den Reiz und bilde einen Ansporn, noch besser zu werden.
Die Auswertung der Ergebnisse, welche der stellvertretende Vorsitzende Florian Friedlmeier übernommen hatte, war zügig erfolgt und so konnte die Sieger-ehrung im Beisein des stellvertretende Vorsitzenden der Kreisgruppe Rottal, Walter Steiner, bald nach Schießende durchgeführt werden.

Trotz der schwierigen Disziplinen waren bemerkenswert gute Ergebnisse erzielt
worden. Den Kreismeistertitel sicherte sich mit ausgezeichneten 278 von 300 möglichen Ringen der Leiter und Organisator dieses Turniers, Franz Straubinger. Ganze zwei Ringe weniger erreichte der Zweitplatzierte Lorenz Eichinger (276). Den dritten Platz konnte Albrecht Zeilhuber mit 266 Ringen für sich verbuchen. Man sah also, dass gute Ergebnisse auch bei diesen Disziplinen möglich waren. Für alle weiteren platzierten Teilnehmer heißt es nun trainieren, um an diese Leistungen beim nächsten Wettbewerb heranzukommen.

 

 

Seit 25 Jahren bereichern Reservisten Gemeinde

 

Geburtstagsfeier mit Rückschau in Bildern - Ehrung von langjährigen Mitgliedern - An viele Triumphe wurde erinnert -

Julbach . Der 3. September 1982 steht im Vereinsregister der Reservisten als Gründungsdatum. So wurde nun - etwas vor dem Datum - der 25. Geburtstag im kleinen Rahmen gefeiert. Einige Gründungsmitglieder wurden geehrt und auf Fototafeln waren die Entwicklung und vor allem die ungezählten Unterneh-mungen des Vereins abzulesen.


Die Gerätehalle von Egid und Lieserl Niedermeier war das Ziel der Festge-sellschaft. Den Hintergrund gab die im Jahr 2002 restaurierte Vereinsfahne, vor der Vorstand Alfred Schmid die Gäste aus dem ganzen Landkreis begrüßte: "25 Jahre ist eine lange Zeit und ich habe heute die Ehre, dies mit euch zu feiern." Er
wies auf die gute Freundschaft mit der Reservistenkameradschaft Stubenberg hin und auf die Mitgliedschaft in der Reservistenarbeitsgemeinschaft Inntal, die im Vorjahr zur Weiterführung der Schießsportwettbewerbe gegründet wurde.

Auf die Anfänge der RK blickte Schriftführer Hans Wagner zurück. "Mit 13 Mit-gliedern ist die RK Julbach gestartet, Karl Mühlberger war der erste Vorstand." Ungezählte Veranstaltungen später, gehören dem Verein im Moment 103 Mitglieder an. Und die erfolgreichen Unternehmungen würden sich nicht nur auf
den niederbayerischen Raum beschränken: "Unsere Läufer sind in allen europäischen Großstädten für die RK Julbach gestartet."

Besucht oder organisiert wurden sicherheitspolitische Fortbildungen, Schieß- und Sportwettbewerbe. Viele Triumphe konnten dabei verbucht werden. Als heraus-ragendes Ereignis bezeichnete Wagner das Gründungsfest im Jahr 2002 zu-sammen mit der Krieger- und Soldatenkameradschaft Julbach.

In seinem Grußwort sagte Bürgermeister Elmar Buchbauer Dank und Aner-kennung seitens der Gemeinde. "Dank vor allem für eure Bereitschaft, am dörflichen Leben teilzunehmen", so der Rathauschef. "Und Respekt für die militärischen und sportlichen Erfolge, die den Namen Julbachs weit über die Gemeindegrenzen hinaus prägen." Er bat die Kameraden darum, auch weiterhin im Dorf bei allen Festen Präsenz zu zeigen.

Grüße der Kreisgruppe Rottal überbrachte deren Vorsitzender Alban Friedlmeier. Dieser lobte vor allem die guten Kontakte, die von jeher zu Julbach bestünden und die sachkundigen Kameraden im Verein.

"Seit dem Ende des kalten Krieges sind wir in der Fläche die Repräsentanten der Bundeswehr geworden", endete er.

Einer stellte sich in neuer Funktion vor, nämlich Alfred Heiner. Er ist seit Anfang Januar Kreisorganisationsleiter und damit Nachfolger von Alexander Pikulski.

Alfred Schmid nahm mit Alban Friedlmeier und Elmar Buchbauer die Ehrung langjähriger Mitglieder vor. Urkunden und Anstecknadeln dokumentierten die Zugehörigkeit seit 25 Jahren von Martin, Manfred und Josef Bader, Karl Gallner, Klaus Huber, Anton Kellndorfer, Luitpold Kleeberger, Josef Kreil, Otto Loher, Konrad Mielke, Werner Tackovic, Johann Bessel, Helmut Nowicki, Werner Kreupl, Hermann Fuchs, Wolfgang Daum und Alois Geiwagner. Seit zehn Jahren gehören der Kameradschaft an: Gerald Bründl, Johann Hafner, Rudi Köckerbauer und Christian Spöckner.

Bei der Feier waren mit dabei: 2. Bürgermeister Hans-Peter Brodschelm, KSK-Vorsitzender Bodo Mühlberger, gleichzeitig für die Kreisvorstandschaft des BKV zusammen mit Andreas Ellinger vertreten, der Vorsitzende der RK Simbach, Thomas Gilg, und RK Stubenberg, Karl Huber, dazu Erika Mühlberger als Gattin des verstorbenen Gründungsvorstands sowie der frühere Vorsitzende Manfred Wagmann.

 

 

 

Rottaler Reservisten bei Wettbewerb im Dachsteingebiet

 

Internationale Begegnung

Die Einladung zu einem Schießen auf dem Truppenübungsplatz Oberfeld auf dem
Dachsteinmassiv nutzte ein Teil der Rottaler Reservisten zum Aufstieg auf den Krippenstein.

Simbach . Völkerverständigung im wahrsten Sinne des Wortes "auf höchster Ebene" betrieben die Reservisten der Kreisgruppe Rottal auf dem Truppen-übungsplatz Oberfeld des österreichischen Bundesheeres im Dachsteingebiet.

Zu einem Militärschießen mit Teilnehmern aus acht Ländern hatte die "Kameradschaft Feldmarschall Radetzky" 15 Reservisten der Kreisgruppe Rottal eingeladen.

Austragungsgebiet war der auf einer Höhe von 1800 Metern gelegene Truppenübungsplatz Oberfeld auf dem Dachsteinmassiv. Dorthin gelangten die Teilnehmer vom Hallstätter See aus mit der Seilbahn. Geschossen wurde mit dem österreichischen Sturmgewehr, Pistolen des Kalibers 9 Millimeter und mit dem Scharfschützengewehr auf eine Entfernung von 500 Meter.

Mit diesen Waffen kamen die Rottaler gut zurecht. Florian Friedlmeier von der RK
Simbach erzielte mit dem Sturmgewehr ein Traumergebnis mit 98 von 100 möglichen Ringen. Auch die anderen Kameraden erreichten vier silberne und fünf bronzene Schießabzeichen.

Das herrliche Bergwetter nutzten die Teilnehmer auch, um auf den benach-barten Krippenstein zu steigen und dort die Weitsicht zu genießen. Beim Kameradschaftsabend konnten mit Kroaten, Albanern, Niederländern, Tschechen, Polen, Italienern und den österreichischen Kameraden Kontakte geknüpft werden.

 

 

 

9. Rottaler-Pistolen-Cup

 

Doppelsieg für RK Julbach

Julbacher Reservisten im RoPiCup-Finale unter sich

Bildbeschreibung: Nach einem langen 9.Rottaler-Pistolen-Cup konnten die Kameraden der Mannschaft Julbach I, erste Reihe ab dem zweiten Lenz Eichinger, Franz Straubinger, Wolfgang Daum und (nicht im Bild) Walter Wagner die Urkunden, die Medaillen in Gold und den Wanderpokal von Kreisvorsitzenden Alban Friedlmeier (links außen) in Empfang nehmen. Die weiteren Finalsieger waren, hinten von rechts: Ludwig Kasböck, Gerhard Fenzl, Albrecht Zeilhuber, Christian Utz, alle Julbach II sowie Walter Steiner, Helmut Schmied und Claus Fromberger von Hirschbach I.

Simbach am Inn: Insgesamt 17 Mannschaften aus dem gesamten Bereich der Kreisgruppe Rottal im Reservistenverband traten zum diesjährigen 9. Rottaler-Pistolen-Cup an. Ausrichter war heuer zum erstenmal die Reservisten-Arbeits-gemeinschaft (RAG) Inntal unter der Leitung von dessen Vorsitzenden Franz Straubinger. Ausgeschrieben ist dieser Wettbewerb alljährlich für Ordonanz-pistolen des Kalibers 9 mm. Der Begriff Ordonanzwaffen umfasst dabei Waffen die bei Polizei oder Militär verwendet wurden oder noch eingesetzt sind.

Aufgeteilt in fünf Gruppen zu je drei bis vier Mannschaften ermittelten die Reservisten auf den Schiessständen in Egglham, Taufkirchen, Ering und Simbach, in teils sehr spannenden Wettkämpfen ihre Gruppensieger und die Platzierun-gen der Mannschaften.

Für die Zwischenrunde konnten sich dabei die Mannschaften Julbach I, Egglham I, Simbach I, Hirschbach I, Egglham III, Asenham II, Rotthalmünster II und Julbach II qualifizieren. Während in der Vorrunde die Mannschaftsstärke drei Schützen umfasst sind in der Endrunde vier Schützen vorgeschrieben, von denen jeder pro Wettkampf 20 Wertungsschüsse abgeben muß. Zur Austragung der Zwischenrunde wurden vier Paarungen zusammengelost. Aus diesen konnten sich die Mannschaften Simbach I, Julbach II, Hirschbach II und Julbach I für das Halbfinale qualifizieren. Hier setzte sich Julbach II mit 690 Ringen gegen Simbach I mit 659 Ringen und Julbach I mit 714 gegen Hirschbach II mit 698 Ringen durch.

Im kleinen Finale um den dritten und vierten Platz bezwang dann Hirschbach I die Mannschaft Simbach I mit 730 zu 657 Ringen. Das mit Spannung erwartete Julbacher Finale gewann standesgemäß die erste Mannschaft gegen die zweite mit 720 zu 689 Ringen. Somit konnte Kreisvorsitzender Alban Friedlmeier den Wanderpokal, eine ehemalige Panzer kartusche an den Mannschaftsführer Franz Straubinger überreichen. Nachdem dieser Wanderpokal beim 9. Rottaler-Pistolen-Cup zum fünftenmal von der RK Julbach gewonnen wurde geht er nun auch in deren Besitz über.

 

 

 

Kameraden der RK Simbach im Afghanistaneinsatz

 

Vier Monate in ständiger Lebensgefahr

Oberfeldwebel Hans-Martin S. aus Kirchdorf war in Afghanistan im Einsatz - Riskante Patrouillen

Ausschau halten: Hans-Martin S. in seinem Spähpanzer.

von Franz Gilg
Kirchdorf/Kabul. Vier Monate in Afghanistan. 122 Tage in ständiger Gefahr, Opfer des Terrors zu werden. Hans-Martin S.*, Zeitsoldat aus Kirchdorf, hat es erlebt - mit Kameraden der Garnison Freyung als Teilnehmer des internationalen ISAF-Einsatzes in Kabul.
Wenn Raketen auf das Camp abgefeuert wurden oder Spähtrupps ins Visier von Heckenschützen gerieten, wurde ihm bewusst, wie schmal der Grat bei diesem Auftrag ist. Er kapierte: Mit Wachsamkeit und schlauer Taktik minimiert man das Risiko. Ganz ausschalten lässt es sich nicht.

Der Spähtrupp, bestehend aus zwei „Fennek“, bei einem Beobachtungsstopp.


Oberfeldwebel S., verheiratet, 30 Jahre alt, ging quasi freiwillig in das Land am Hindukusch. Freiwillig insofern, weil er sich 1998 für zwölf Jahre bei der Bundes-wehr verpflichtet hatte und nun in der Pflicht steht, wenn die Bundeswehr Krisenregionen dieser Welt beschickt. Er betrachtet es als Job - ein heißer Job, aber kein Himmelfahrtskommando. Auch kein Abenteuer für Kampfschweine, die den ultimativen Kick suchen. „Solche Leute können wir nicht gebrauchen“, bemerkt der Kirchdorfer. Vielmehr müsse man mit Ernsthaftigkeit und einem kühlen Kopf bei der Sache sein. „Professionalität ist gefragt. Schließlich trägt man auch eine große Verantwortung für seine Kameraden.“
Für den Oberfeldwebel ist es bereits der zweite Auslandseinsatz. Als Richtschütze war er 2001 auf dem Spähpanzer Luchs sechs Monate lang im Kosovo. Seine Stammeinheit - das Aufklärungsbataillon 8 - liegt in Freyung. Von dort wurde er im Februar zur ISAF-Truppe („International Security Assistance Force“) in die afghanische Hauptstadt abkommandiert.
Das „Camp Warehouse“ liegt im Osten der Stadt, eine streng bewachte Ansammlung von Baracken, Containern und Zelten. Soldaten vieler Nationen sind hier stationiert, federführend die Franzosen. „Wir waren dort zur Unterstützung der Regierung Karsai und ist nicht als Teil des Anti-Terror-Kampfes“, lässt S. wissen.


Das ganze Leben spielt sich im Lager ab

Unter den mehreren hundert Leuten im Lager sind auch einheimische Zivilisten - zuständig für Reinigung und Service, denn die Soldaten sollen sich ganz auf ihren Auftrag konzentrieren. Statt der Truppenküche kümmert sich ein Catering-Service um die Verpflegung. Schließlich gilt beim Militär das Motto: „Ohne Mampf kein Kampf“. Dazu gibt es Marketenderwaren und Produkte, wie sie in Duty-Free-Läden zu finden sind.
Shoppen in der Stadt ist untersagt. Das ganze Leben spielt sich im Lager ab. Man verlässt es nur aus dienstlichen Gründen. Selbst vor Freizeitbetätigungen im Freien sollte man Abstand nehmen, erfuhr der Kirchdorfer Soldat. Viel Fäkalstaub liegt in der Luft, der die Lungen mehr schädigt als Kettenrauchen. Und weil in der 1800 Meter hoch gelegenen Ebene von Kabul oft Temperaturen über 40 Grad herrschen, weicht man ohnehin gern in die klimatisierten Räume aus. Hinzu kommen die aggressive Sonnenstrahlung und Mücken, die Infektionskrankheiten hervorrufen können.

Die Beobachtungsdrohne „Aladin“ wird per Hand gestartet.


Dennoch gab es genügend Möglichkeiten, sich abzulenken: zum Beispiel eine Fitness-Halle, Billardtische, Kickerkasten, diverse Betreuungseinrichtungen, sogar Restaurants. In jeder Stube stand ein Fernseher mit Satellitenanschluss. Über Internet erfuhren die Soldaten, was in der Welt los war. S. bezog sogar die Passauer Neue Presse - wenn auch mit ein bis zwei Wochen Verspätung. Sie wurde von der Familienbetreuungsstelle Freyung per Feldpost zugestellt. Selbstverständlich durfte auch nach Hause telefoniert werden. „Und besonders beliebt war das Verschicken von Videobotschaften online.“
Groß war die Freude, wenn wieder eine Transportmaschine „Transall“ der Bundeswehr Post mitbrachte. Die Päckchen enthielten Kostbarkeiten wie Weißbier und Geräuchertes. „Maximal zwei Dosen Bier am Tag waren gestattet. Schließlich mussten wir ständig einsatzbereit sein“, erzählt der Zeitsoldat. Sollten bei all den Annehmlichkeiten doch einmal Probleme psychischer Art auftreten, konnte man sich an Vertrauenspersonen oder die Militärseelsorge wenden.

Auf dem Land ist die Burka für Frauen noch Pflicht.


War man schon im Lager nie ganz sicher vor Attacken der Taliban, schoss beim Kirchdorfer, wie er selbst sagt, jedes Mal der Puls auf 180 hoch, wenn er mit seinem Spähtrupp raus fuhr. „So eine Patrouille ist eine schwere psychische Belastung.“ Sein Bataillon war in Kabul mit vier Fahrzeugen vertreten. Es ging darum, einen Bereich bis 50 Kilometer außerhalb der Stadt zu überwachen. Neuralgische Punkte wurden vorher festgelegt und überwacht. Damit sollte - grob gesagt - verhindert werden, dass irgendwo irgendwelche Schurken unbeobachtet einen Anschlag vorbereiten konnten.


Jeder Zivilist möglicher Selbstmordattentäter

Direkter Kontakt zur Bevölkerung wurde durch die Aufklärer vermieden, weil jeder Zivilist ein Selbstmordattentäter sein konnte. Wenn der aus mindestens zwei gepanzerten Fahrzeugen bestehende Trupp unterwegs war, durfte sich ihm niemand auf weniger als 40 Meter nähern. Falls eindeutige Stoppzeichen und das Zeigen der Waffen nichts bewirkte, hatten die Männer Anweisung, erst einen Warnschuss anzugeben und dann den oder die Verdächtigen gezielt zu bekämpfen.
In diese Situation kam der erfahrene Oberfeldwebel zum Glück nie. „Und wir konnten in der Ebene frühzeitig sehen, ob jemand kommt.“ Dennoch sei man stets von einer Schar Kindern umringt gewesen. „Sie bettelten nach Wasser, Proviant oder Kugelschreibern. Manchmal gaben wir ihnen etwas von unserer Marschverpflegung.“

Konservenkost auf staubiger Straße : Die Patrouille aus Freyung b. einer Pause.


Der 30-Jährige saß als Kommandant oder Patrouillenführer auf dem Spähwagen Fennek (Wüstenfuchs). Dieser hat drei Mann Besatzung, ist ausgerüstet mit einer 40-mm-Granatmaschinenwaffe (GMW) oder einem Maschinengewehr, einer hochauflösenden Tagsichtkamera, einer Wärmebildkamera der neuesten Generation sowie der per Hand zu startenden Mini-Drohne „Aladin“. Diese sendet präzise Videobilder aus bis zu 150 Meter Höhe an den Monitor im Fennek. „Damit lassen sich schwer zugängliche oder risikobehaftete Objekte sicher überprüfen. Schließlich lautete unser Auftrag unter anderem: Sehen ohne gesehen zu werden.“
Um möglichen Gegnern kein Ziel zu bieten, war der Trupp immer zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedliche Touren aufgebrochen. Manchmal sorgten schlechte Straßen für Stress, aber man kehrte jedes Mal unversehrt ins Camp zurück. Außerhalb der Patrouillen begleitete S. als „Combat Medic“ auch Kommandos der Scharfschützen. Mit einem Erste-Hilfe-Paket im Gepäck war er dann zuständig für lebenserhaltende Maßnahmen.
Letztlich hatte die Einheit aus Freyung keinen Ausfall zu beklagen, worüber alle am meisten froh waren. Nach vier Monaten wurde S. mit seinen Leuten von einer anderen Kompanie abgelöst. Vermutlich 2009 oder bereits 2008 wäre er wieder „dran“ gewesen mit einem Auslandseinsatz. Aber er ist froh, dass im Januar sein Berufsförderungsdienst beginnt. „Ich gehe an die Bundeswehr-Fachschule nach München.“ Danach möchte er ins Zivilleben zurückkehren.
Aus seiner Zeit in Afghanistan hat er Hunderte von Bildern mitgebracht. Sie zeigen auch die Schönheit dieses Landes, das er ein Stück weit kennen lernen durfte. Aber nur ein Stück, denn der Tod lauert dort überall.


* Der Nachname musste auf Weisung der Bundeswehr abgekürzt werden.